• 10.05.2024
      06:20 Uhr
      Kulturzeit Das 3sat-Kulturmagazin von ZDF, ORF, SF und ARD | 3sat
       

      Themen:

      • Wie die Hamas die Weltöffentlichkeit für sich gewonnen hat - Gespräch mit Audrey Kurth Cronin
      • documenta
      • Gespräch mit Sibylle Berg
      • Zoo-Architektur

      Freitag, 10.05.24
      06:20 - 07:00 Uhr (40 Min.)
      40 Min.
      Stereo

      Themen:

      • Wie die Hamas die Weltöffentlichkeit für sich gewonnen hat - Gespräch mit Audrey Kurth Cronin
      • documenta
      • Gespräch mit Sibylle Berg
      • Zoo-Architektur

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Lillian Moschen
      • Hat die Hamas den Kampf um die Weltöffentlichkeit gewonnen? - Gespräch mit Audrey Kurth Cronin

      Pro-palästinensiche Proteste und Uni-Besetzungen in den USA und Europa, Boykottaufrufe bei der Biennale von Venedig und beim ESC in Malmö, Klagen vor UN-Gerichten - mit jedem Tag und mit jedem toten Menschen in Gaza richtet sich die Stimmung in der Welt immer mehr gegen Israel. Die Taten der Hamas, die vielen Toten des Massakers vom Oktober 2023 und die Geiseln, die noch immer in der Gewalt der Hamas ausharren, rücken immer mehr in den Hintergrund. War das von der Hamas genau so einkalkuliert? Wir sprechen mit der US-Autorin Audrey Kurth Cronin. Sie hat sich intensiv mit Terror-Organisationen beschäftigt. Ihr Buch "Wie Terrorismus endet" gilt bis heute als Standardwerk.

      • Kein Verhaltenskodex für künstlerische Leitung der documenta

      Nach dem Antisemitismus-Skandal auf der "documenta 15" im Jahr 2022 will sich die Kasseler Weltkunstausstellung zu einem "Code of Conduct" verpflichten. Dieser Verhaltenskodex soll für die documenta und die Museum Fridericianum gGmbH als Trägergesellschaft der documenta gelten, nicht aber für die künstlerische Leitung. Das teilte eine Sprecherin am 7. Mai in Kassel nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Die neue künstlerische Leitung der für 2027 geplanten "documenta 16" soll frühzeitig in einer öffentlichen Veranstaltung ihr künstlerisches Konzept vorstellen und erläutern, "welches Verständnis sie von der Achtung der Menschenwürde hat und wie sie deren Wahrung in der von ihr kuratierten Ausstellung sicherstellen will", heißt es in der Mitteilung. Der künstlerischen Leitung der "documenta 15", dem indonesischen Kuratorenkollektiv Ruangrupa, und einigen Künstlern war eine Nähe zur antiisraelischen Boykottbewegung BDS vorgeworfen worden. Kurz nach der Eröffnung wurde ein Werk mit antisemitischer Bildsprache entdeckt und abgehängt. Später lösten weitere Werke Kritik und Forderungen nach einem Abbruch der Ausstellung aus. Zur Aufarbeitung der Antisemitismus-Vorfälle war eine Managementberatung beauftragt worden. Zu den daraus hervorgegangenen Handlungsempfehlungen gehört ein Verhaltenskodex für Geschäftsführung und Kuratoren, um künftige Eklats zu vermeiden. Gegen einen Verhaltenskodex für die künstlerische Leitung hatte es Widerstand gegeben. Die Initiative "#standwithdocumenta" sah dadurch die Freiheit der Kunst in Gefahr. Bis Ende Januar hatten mehr als 4000 Menschen eine von ihr initiierte Petition gegen Versuche politischer Einflussnahme unterzeichnet. Der documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann äußerte sich überzeugt, nun mit großen Schritten auf die "documenta 16" zugehen zu können. Als erste Maßnahme solle nun sehr schnell die internationale Findungskommission aufgestellt werden.

      • Sibylle Berg im Gespräch

      Sibylle Berg schreibt Romane, Theaterstücke und Kolumnen. Im letzten Roman "RCE: #RemoteCodeExecution" entfaltet Berg auf 700 Seiten eine dystopische Welt - irgendwo zwischen "Terminator", "Martrix" und Cronenbergs "existenZ". Überzuckert mit einer Portion klassisch Berg-feinster Ironie. Eine Welt, in der Rebellen die Revolution gegen den neo-liberalen Überwachungsstaat lostreten. Die Revolution startet Berg gewissermaßen auch im echten Leben. Berg hat sich nämlich entschieden, in der Politik mitzumischen und möchte für die Satire-Partei "Die Partei" ins EU-Parlament einziehen.

      • Zoo-Architektur

      Die ersten Zoos stellten exotische Tiere wie in einem Warenhaus aus: In kleinen, nebeneinander gereihten Käfigen hinter Gittern. Mit der Eröffnung von Hagenbecks Tierpark 1907 veränderte sich das: Gitter wurden durch Gräben ersetzt, die abenteuerliche Wildnis mit gewaltigen Kunstfelsen imitiert. Das Tier sollte im lebensweltlichen Kontext gezeigt und nicht mehr wie ein museales Exponat präsentiert werden. Mit der Architekturmoderne kamen auch ikonografische Bauten hinzu: Etwa der Pinguinpool des Architektenbüros Tecton im Londoner Zoo. Statt Holz wurde mit Glas und Beton gebaut: Der Pinguinpool bes

      ticht durch seine ineinander verschlungenen, scheinbar frei im Raum hängenden Betonrampen. Mehr avantgardistische Skulptur, denn ein artgerechtes Tiergehege. In den USA entstanden mit der Moderne riesige Delfinarien wie Marineland, Vorboten der Event- und Erlebnisparks. Die heutige Erlebnisarchitektur in Zoos arbeitet weltweit mit Immersionstechniken. Und auch in Basel reihen sich schon längst nicht mehr Gehege an Gehege; vielmehr werden Themenlandschaften kreiert: Hier wird über Natur- und Artenschutz und die Beziehung der Menschen zur Natur informiert.

      "Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat.

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