• 23.04.2024
      16:00 Uhr
      42 - Die Antwort auf fast alles (6) Sollten wir losen statt wählen? | phoenix Mediathek
       

      In dieser Folge: Korruption, Machtmissbrauch, Überheblichkeit. Sind Berufspolitikerinnen und -politiker in der Lage, die besten Entscheidungen für alle zu treffen? Während Algorithmen immer besser wissen, was wir wollen, kommt in Politik und Wissenschaft eine Uralt-Technik der alten Griechen wieder in Betracht: das Losen - also der Zufall.

      Dienstag, 23.04.24
      16:00 - 16:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      In dieser Folge: Korruption, Machtmissbrauch, Überheblichkeit. Sind Berufspolitikerinnen und -politiker in der Lage, die besten Entscheidungen für alle zu treffen? Während Algorithmen immer besser wissen, was wir wollen, kommt in Politik und Wissenschaft eine Uralt-Technik der alten Griechen wieder in Betracht: das Losen - also der Zufall.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Romy Steyer

      Korruption, Machtmissbrauch und Überheblichkeit gab es schon, als die Demokratie erfunden wurde. Doch die alten Griechen hatten eine kostengünstige Technik parat, die all das verhinderte und politische Gleichheit (unter Männern mit Bürgerrechten) herstellte: das Losen. Doch als die Idee von der „Macht des Volkes“ Ende des 19. Jh. wieder rausgekramt wurde, entschieden sich die Herren nicht mehr für das Losen, sondern meinten, dass es für alle besser sei, wenn wir unsere Volksvertreter wählten. Studien beweisen allerdings, dass das nirgendwo stimmt.

      Hubertus Buchstein von der Uni Greifswald schlägt seit Jahren vor, unsere gewählten Parlamente durch geloste „Normalbürger“ zu ergänzen. Aber kann so eine geloste Truppe wirklich kompetenter entscheiden als die gewählten Politikschaffenden? Seit Anfang der 1970er Jahre wird das wissenschaftlich untersucht. Einige der Professorenschaft kamen mehr oder weniger unabhängig voneinander auf die gleiche Methode: Geloste Bürger werden informiert, diskutieren miteinander und entscheiden dann.

      Planungszellen, Citizen Juries, Deliberative Polls - wie auch immer man es nennt, die Methode funktioniert in Wuppertal genauso gut wie in Japan, Russland und der Subsahara. Viele der Gelosten können oft sogar besser entscheiden als die Gewählten. Doch während sich diese Erkenntnis auf der Welt breit macht, wird die Demokratie von neuen Technik-Tools bedroht. Political Data Science Prof. Hegelich warnt: „Die Zeiten von freien, geheimen und gleichen Wahlen sind schon lange vorbei“.

      Neu auf ARTE: „42 - Die Antwort auf fast alles“ ist die neue Wissensserie von ARTE, die durch große und kleine Fragen der Menschheit navigiert, originell, assoziativ, um die Ecke gedacht und getragen von einer prägnanten Stimme: Nora Tschirner macht sich Gedanken, sammelt Informationen, ordnet Material und gibt uns den Durchblick.

      Film von Romy Steyer

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