• 30.03.2024
      17:25 Uhr
      ARTE Reportage Frankreich 2024 | arte
       
      • Gaza: Schwanger überleben, irgendwie …

      50.000 schwangere Frauen versuchen, in diesen Tagen in Gaza zu überleben und ihre Kinder nicht zu verlieren.

      • Israel: Nelly, 98, Überlebende

      Nelly Prezma, 98, überlebte den Holocaust und sie entging knapp dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023.

      • Südafrika: Leben ohne Strom

      Südafrika, die größte Industriemacht des Kontinents, leidet immer wieder unter Stromausfällen, stundenlang.

      Samstag, 30.03.24
      17:25 - 18:20 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo
      • Gaza: Schwanger überleben, irgendwie …

      50.000 schwangere Frauen versuchen, in diesen Tagen in Gaza zu überleben und ihre Kinder nicht zu verlieren.

      • Israel: Nelly, 98, Überlebende

      Nelly Prezma, 98, überlebte den Holocaust und sie entging knapp dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023.

      • Südafrika: Leben ohne Strom

      Südafrika, die größte Industriemacht des Kontinents, leidet immer wieder unter Stromausfällen, stundenlang.

       
      • Gaza: Schwanger überleben, irgendwie …

      50.000 Frauen sollen laut Auskunft der Weltgesundheitsorganisation WHO in Gaza schwanger sein. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden hier über 20.000 Babys geboren.

      Das Leben von werdenden Müttern und Säuglingen ist hoch gefährdet in Gaza. Viele Krankenhäuser wurden von Israels Armee im Kampf gegen die Hamas angegriffen, es fehlt überall dramatisch an allem zur Gesundheitsversorgung von werdenden Müttern. Die Frauen entbinden in überfüllten Gesundheitseinrichtungen, zu Hause, in Zelten oder auf der Straße, inmitten von Trümmern, mit erhöhtem Risiko für Infektionen, medizinische Komplikationen und Frühgeburten. Die Zahl der Fehlgeburten ist um 300 % gestiegen.

      Ahmed Deeb, ein in die Türkei geflüchteter palästinensischer Journalist, dokumentierte mithilfe eines Teams, das noch immer in Gaza arbeitet und jeden Tag sein Leben aufs Spiel setzt, die Lage der Mütter und ihrer Kinder. Sie trafen Ärzte, die sich um Frühgeborene in der Entbindungsstation des Krankenhauses der Emirate in der Region Rafah kümmern, der einzigen noch funktionierenden Einrichtung für werdende Mütter.

      • Israel: Nelly, 98, Überlebende

      Nelly Prezma, 98, geborene Gutmann, wurde 1926 in Pacov geboren, der heutigen Tschechischen Republik. Ihr Vater war dort Rabbiner. Ihre Eltern und ihre Schwester starben nach der Deportation durch die Nazis. Sie überlebte die KZ Theresienstadt und Auschwitz. Nach ihrer Befreiung ging sie 1948 nach Israel, in das Kibbuz Dorot im Süden Israels, sie heiratete, bekam zwei Kinder und hat vier Enkelkinder und Urenkel.

      Am 7. Oktober 2023 greift die Hamas aus dem nahe gelegenen Gazastreifen an. Einige Kibbuze, wie Kfar Aza, werden zum Schauplatz von Massakern. Gut zehn Kilometer entfernt liegt Dorot, der Kibbuz, in dem Nelly und ihre Familie leben, bis hier dringt die Hamas nicht vor. Doch in dieser Region am Rande der Negev-Wüste kennen sich alle Kibbuzbewohner: Sie sind zusammen zur Schule gegangen und bewirtschaften das gleiche Land. Nach den Massakern wurden Nelly und ihre Familie bis Anfang des Jahres in den Norden evakuiert, in Hotels in Tel Aviv und Jerusalem.

      In Dorot stehen heute noch vier Generationen von Israelis unter Schock. Nelly hat das Gefühl, den Albtraum ihrer Jugend erneut zu durchleben. Ihr 71-jähriger Sohn Elisha, ein Befürworter des Friedens mit den Palästinensern, weiß nicht, ob er zu seinen Lebzeiten eine Lösung sehen wird. Seine Tochter Shany wünscht sich den Rücktritt von Benjamin Netanjahu, weigert sich aber, Palästinensern zu begegnen. Die drei Kinder können sich nicht vorstellen, irgendwo anders als in Israel zu leben, das für sie der einzige Ort ist, an dem sie nicht unter Antisemitismus leiden müssen. Sie leben hinter dem Stacheldraht, der den Kibbuz Dorot umgibt, aber sie sprechen nicht über das Schicksal der Menschen im nahe gelegenen Gazastreifen.

      Matan, Shanys Bruder, Elishas Sohn und Nellys Enkel, ist ein links engagierter Mathematiker, der Israel vor einigen Jahren verlassen hat, um in Berlin zu leben. Er stellt sich Fragen zur Zukunft Israels: Wie kann man so weiterleben, im Belagerungszustand, ohne die Frage der jüdischen Siedler im Westjordanland zu regeln?

      • Südafrika: Leben ohne Strom

      Wieder einmal Stromausfall, vom Energieversorger vorsorglich angekündigt oder ganz überraschend, das ist heute Alltag in Südafrika. Das hat Folgen für das Leben der Familien und für alle Bereiche der Wirtschaft des Landes.

      Johannesburg sitzt oft im Dunkeln, denn immer häufiger fällt dort der Strom aus, am Tag und in der Nacht. Die Unsicherheit im Alltag der Bürger nimmt zu, ebenso wie die Kriminalität. Seit Monaten studieren die Südafrikaner die Bekanntmachungen des staatlichen Stromversorgers Eskom, wann und wie lange voraussichtlich kein Strom mehr fließen wird: Vier Stunden am Tag, sechs Stunden, zwölf Stunden? Mit über 200 Tagen ohne Elektrizität im Jahr 2022 glaubten die Südafrikaner eigentlich, den Höhepunkt schon erreicht zu haben. Doch 2023 könnte es noch schlimmer

      werden.

      Wie kann man ohne Strom leben? Die Wohlhabenden lassen sich Solaranlagen installieren, kaufen Generatoren und Batterien. Die Ärmsten setzen vor allem auf Kerzen und wiederaufladbare Geräte. Ein ganzes Land lebt im Rhythmus der Stromausfälle. 100 Jahre nach seiner Gründung läuft der Stromversorger Eskom Gefahr, die südafrikanische Wirtschaft mit in den Abgrund zu reißen.

      Aktuelle europäische und internationale politische Themen und Herausforderungen, ergänzt durch historische Erläuterungen und geopolitische Analysen: "ARTE Reportage" berichtet über die Fakten und die menschlichen Verhältnisse, die sich hinter diesen Fakten verbergen.

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