• 06.05.2024
      00:55 Uhr
      75 Jahre hr Das Glück der Hausfrau (1/2) Zwischen Romantik und Windelwaschen | hr-fernsehen Das Glück der Hausfrau (1) Mediathek
       

      In der zweiteiligen Dokumentation "Das Glück der Hausfrau" erzählen wundervolle Frauen aus ihrer ganz persönlichen Perspektive von den Höhen und Tiefen des Hausfrauendaseins: von der großen Wäsche, die anfänglich mühsam im befeuerten Kupferkessel gekocht und mit bloßen Händen ausgewrungen werden musste, ehe die ersten Maschinen Erleichterung brachten; von ihren ersten Kochversuchen im frischgegründeten Hausstand, deren Folge Nudelbrei, verbrannte Koteletts oder versalzener Apfelkuchen waren.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 06.05.24
      00:55 - 01:40 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      In der zweiteiligen Dokumentation "Das Glück der Hausfrau" erzählen wundervolle Frauen aus ihrer ganz persönlichen Perspektive von den Höhen und Tiefen des Hausfrauendaseins: von der großen Wäsche, die anfänglich mühsam im befeuerten Kupferkessel gekocht und mit bloßen Händen ausgewrungen werden musste, ehe die ersten Maschinen Erleichterung brachten; von ihren ersten Kochversuchen im frischgegründeten Hausstand, deren Folge Nudelbrei, verbrannte Koteletts oder versalzener Apfelkuchen waren.

       

      "Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen? Und was soll ich kochen?", so eine Fernsehreklame in den 50er-Jahren. Die gute Hausfrau, das war das Ideal. Doch die Träume der Frauen sprengten die Räume zwischen Herd und Waschküche.

      Iris Bornmann aus Remscheid wollte als Stewardess um die Welt fliegen. Antonie Müller aus dem Odenwald träumte davon, den Führerschein zu machen. Die Berlinerin Christa Hertzog sah sich als Schauspielerin beim Film. Doch ihre Männer sahen sie lieber am Herd und bei den Kindern. Nach der Hochzeit war's vorbei mit den Träumen.

      Ein enormer Druck lastete auf den Frauen. Verzweifelt versuchte etwa Christa Hertzog, dem Ideal der perfekten Ehefrau und Hausfrau zu entsprechen. Aber nicht nur sie schuftete oft mehr als 60 Stunden die Woche, um das Haus in Ordnung zu halten, dem Mann sein Lieblingsessen aufzutischen und die Kinder zu erziehen.

      Schonungslos ehrlich und oft mit ironischer Distanz reflektieren die Frauen ihre jeweils ganz eigene, ideale Vorstellung von der Liebe, von der Ehe, von Familie und Status - und wie sie dann die Wirklichkeit ihres Alltags im Heim und am Herd einholte. Die sah oft viel düsterer aus, als es die Putzmittel- oder Kaffeereklame glauben machte.

      Die Frauen sind in den 40er- und 50er-Jahren geboren, Familie gründeten sie in den 60er- und 70er-Jahren. Mit ihren Stimmen stehen sie für eine ganze Generation. Die musste sich nicht nur am Ideal der perfekten Hausfrau abarbeiten.

      Die Gleichberechtigung von Mann und Frau wird zwar im Grundgesetz garantiert. Doch im Alltag - vor allem im Westen Deutschlands - war es damit nicht weit her: Laut Gesetz konnte der Ehemann seiner Frau das Arbeiten verbieten; das Gesetz regelte ebenfalls, dass sie ihm jederzeit sexuell zur Verfügung stehen musste.

      In der DDR hingegen war die Gleichheit von Frau und Mann im Beruf selbstverständlich. Frauen arbeiteten und verdienten ebenso viel wie Männer auf der gleichen Position. Doch wer erledigte nach getaner Arbeit den Haushalt? Oft waren es die Frauen, die dann in "zweiter Schicht" den Haushalt schmissen.

      Film von Simone Jung

      Die zweiteilige Dokumentation, gesprochen von der Schauspielerin Iris Berben, fragt, wie die Frauen mit diesen Zwängen umgingen. Mit viel Humor und Ehrlichkeit geben ganz normale Hausfrauen Einblicke in das oft miefige Wirtschaftswunder-Deutschland - und erzählen, wie manche nach Jahrzehnten ihren Traum doch verwirklichten.

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